Botanische Beschreibung
Sanddorn gibt es seit alters her und ist eine Pionierpflanze, d. h. eine der ersten Pflanzen, die sich auf der Erde nach dem Rückzug des Inlandeises ansiedelte.
Die Sanddornpflanze gibt es wild wachsend vor allem in Europa und Asien, findet aber auch in anderen Teilen der Welt Beachtung. Angebaut kommt Sanddorn vor allem in Russland vor, ein wenig in den baltischen Staaten und Polen, aber auch in Deutschland und Kanada. In China gibt es große Sanddornareale, die in erster Linie gegen Bodenerosion gesetzt worden sind.
In Schweden ist die Pflanze relativ unbekannt. Sporadisch wächst sie wild am Bottnischen Meerbusen bis in den Schärengarten Stockholms. Als Kulturpflanze gibt es sie in Schweden nur auf wenigen Hektaren.
Auf Lateinisch heißt Sanddorn Hippophaë rhamnoides. Der Gattungsname kann von dem griechischen Wort Phao (leuchten) und Hippos (Pferd) abgeleitet werden. Dies aufgrund der Fähigkeit, Pferden Stärke und leuchtendes Fell zu verleihen, wenn diese Zweige und Blätter aßen. Auch Erzählungen über Dschingis Khan gehen in die Geschichte des Sanddorns ein.
Sanddorn ist ein Außenseiter, ohne nähere Verwandtschaft in unserer schwedischen Fauna. Die Gattung Hippophae gehört zu der Pflanzenfamilie Elaeagnacaea, zu der auch die Gattungen Elaeagnus (Silber-Ölweide) und Shepherdia (Büffelbeeren) gehören. Die Gattung Hippophae enthält 7 Arten, von denen wiederum 2 in verschiedene Unterarten eingeteilt werden können. Die in Schweden wild wachsende Sanddornart Hippphae rhamnoides hat die größte Verbreitung in der Welt und ist die Sanddornart, die weltweit am häufigsten angebaut wird.
In Schweden war es die SLU (Schwedens Landwirtschaftsuniversität) in Balsgård, Kristianstad, die in den 90er-Jahren durch eine fortgeschrittene DNA-Technik mit der Forschung und Kreuzung wild wachsender schwedischer Sanddornpflanzen mit ausländischen Sanddornsorten vor allem aus Russland begann, um anbaubare Sorten, angepasst für den schwedischen, großflächigen Anbau zu erhalten. Die Sorte Sol ist die bisher besten Sorte aus Balsgård mit orangen, aromatischen Beeren.
Sanddorn ist eine zweihäusige Pflanze. Dies bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen sitzen. Die Blüten werden vom Wind bestäubt und kommen in der Natur in gleicher Anzahl vor. Bei der Kultivierung sind 10 % männliche Pflanzen ausreichend.
Sanddorn wird als Strauch oder kleiner Baum bezeichnet. Lässt man Sanddornpflanzen ungeschnitten, kann dieser bis zu 6 m hoch werden. Die Sanddornpflanze ist Stickstoff bindend. Die Sanddornbeeren sitzen direkt auf den Vorjahrestrieben. Die Sanddornernte findet Ende August bis einschließlich September statt.
Die Pflanze wird durch Wind bestäubt, nicht durch Bienen. Die Blüten sind sehr klein und unauffällig. Sie öffnen ihre Blüten in Südschweden Ende April.
Die Sanddornbeeren sind rot, gelb und orange. Die meisten Sanddornbeeren sind säuerlich und schmecken ein wenig nach Maracuja. Die Äste haben Dornen, sodass sie schwer pflückbar sind. Die Blätter des Sanddorns sind grünlich und können von Tieren gegessen werden. Sie haben einen hohen Protein- und Polyphenolgehalt. Für Menschen kann aus verdünnten Blättern gesunder Tee hergestellt werden.
Sanddorn fühlt sich auf sandigem Boden mit einem pH-Wert von ca. 6-7 am wohlsten. Der Sanddornbusch bildet leicht Seitentriebe und hält Erde und Sand effektiv mit seinen Wurzeln zusammen.
Der Sanddorn in Schweden ist bisher sehr gesund und frei von Krankheiten. Bestimmte Sorten können von der Welkekrankheit befallen werden. In Europa ist die Sanddornfliege gefürchtet, die dem Anbau schaden kann.